August 2006

Miet-Nebenkosten so hoch wie nie - Betriebskostenspiegel geplant

Die 21 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland wenden gut 35 Prozent ihrer laufenden Wohnbelastung nur an Nebenkosten für Heizung, Müll, Abwasser oder beispielsweise Grundsteuer auf.

Die 21 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland wenden gut 35 Prozent ihrer laufenden Wohnbelastung nur an Nebenkosten wie Heizung, Müll und Abwasser auf.

Deutschlands Mieter zahlen für ihre Wohnung Betriebskosten von durchschnittlich 2,44 Euro pro Quadratmeter im Monat. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung bedeute dies pro Jahr 2340 Euro. Längst haben sich die Betriebskosten zu einer "zweiten Miete" entwickelt. Außerdem wird bei den Heizkosten ein Preisanstieg von 30 Prozent und mehr prognostiziert. Der Mieter-Bund hat nun den ersten bundesweiten Betriebskostenspiegel entwickelt, der laufend fortgeschrieben werden soll.

Bei den Vermietern lösten die Pläne des Deutschen Mieterbundes, die hohen Wohnnebenkosten wie für Heizungen mit einem Betriebskostenspiegel in den Griff zu bekommen, Empörung aus, da etwa 85 Prozent der Betriebskosten vom Vermieter überhaupt nicht zu beeinflussen seien. Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen habe dem Mieterbund vorgeschlagen, gemeinsam gegen zu hohe Tarife und kommunale Gebühren vorzugehen, sagte Verbandspräsident Lutz Freitag.

Der Betriebskostenspiegel des Mieterbundes enthält Angaben zu: Grundsteuern, Abwasser, Heizung, Warmwasser, Aufzug, Straßenreinigung, Müllbeseitigung, Gebäudereinigung, Gartenpflege, Hausflur-Strom, Schornsteinreinigung, Gebäudeversicherungen, Hauswart sowie Antenne/ Kabel. Der größte Posten je Quadratmeter entfällt auf die Heizung mit einem Mittelwert von 69 Cent zwischen den beiden Extremen 92 und 49 Cent. Als Grundsteuer werden 20 Cent im Mittel zwischen 26 und 8 Cent genannt.